Seit 2004 sind Polen, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Estland, Lettland, Litauen und Slowenien Teil der Europäischen Union. Im Mai 2004 ist zudem der freie Arbeitnehmerverkehr für die genannten Länder in Kraft getreten, woraufhin die Anzahl der Immigranten aus Osteuropa stetig angestiegen ist: von 98.000 im ersten Quartal 2007 auf 237.000 im ersten Quartal 2012. Ein Großteil kam aus Polen und eine kleinere Gruppe aus Rumänien. Tausende Polen und Rumänen wohnen inzwischen in Deutschland und pendeln täglich über die Grenze zum Arbeiten in die Niederlande. Für diese Arbeitnehmer organisieren der GrenzInfoPunkt Rhein-Waal, SVB, FNV und der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB am 23. und 30. Oktober in Kleve und Goch zwei Infoveranstaltungen zum Thema Rechte und Pflichten im Krankheitsfall.
Polen und Rumänen, die in Deutschland wohnen und in den Niederlanden arbeiten, sehen sich mit einem Wirrwarr an Vorschriften konfrontiert. „Für sie ist es oft schwierig, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen“, so Hans Theunissen vom niederländischen Gewerkschaftsbund FNV. „Und das hat sich seit der Einführung des Gesetzes zur Verbesserung der Reintegrationsmaßnahmen noch verschlimmert.“ Mit diesem Gesetz soll die Anzahl chronisch kranker Arbeitnehmer reduziert und der Ausfall eines Mitarbeiters verkürzt werden. Damit verbunden sind einige Verpflichtungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Bei den Infoveranstaltungen werden eine Reihe dieser Verpflichtungen angesprochen. Fragen wie „Wann und wie muss ich mich genau krankmelden?“, „Welche Rolle spielt der Betriebsarzt?“ und „Wie verläuft der Reintegrationsprozess?“ werden von Experten, auch auf Polnisch und Rumänisch, beantwortet.
Die Veranstaltung am 23. Oktober findet von 19.00 bis 21.30 Uhr im Forum der Euregio Rhein-Waal, Emmericher Straße 24 in Kleve, statt. Eine Woche später, am 30. Oktober, ist das Sport- und Tagungshotel de Poort (Jahnstraße 6 in Goch) von 19.00 bis 21.30 Uhr Veranstaltungsort. Der Service ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.