Auf Stellensuche? Dann lohnt auch ein Blick ins Nachbarland. Konkret bedeutet das, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden nach einer neuen Arbeitsstelle zu suchen. Laut dem Lohnsteuerhilfeverein gibt es 250.000 Pendler, die in Deutschland wohnen und einen Job im europäischen Ausland haben. Alle Fragen zum Thema „Grenzgänger in die Niederlande“ können Interessierte am Dienstag, den 18. September von 11 bis 13 Uhr in einer Telefonsprechstunde mit Experten des GrenzInfoPunktes Rhein-Waal in Kleve stellen.
Manchmal ist die Berufsausbildung oder das Studium anders als in Deutschland aufgebaut. Das klingt auf den ersten Blick problematisch. Mit der geeigneten Beratung kann das jedoch auch gut gelingen.
Kinkelder in Zevenaar ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Kreissägeblättern für die Industrie spezialisiert hat. Etwa zehn Prozent der Mitarbeiter sind Deutsche. Dick Pelskamp, Abteilungsleiter Human Resources, weist auf Fallstricke hin: „In Deutschland ist es so, dass ein Arbeitnehmer seine Ehefrau problemlos mitversichern kann, auch wenn sie nicht arbeitet. Das ist in den Niederlanden nicht automatisch der Fall.“ Außerdem sei in Deutschland die Einteilung in Steuerklassen ganz anders als in den Niederlanden. „Junge, alleinstehende Frauen und Männer aus Deutschland profitieren deshalb von Vorteilen in den Niederlanden“, ergänzt er.
Experten weisen den Weg
Antworten auf diese und andere Fragen rund um das Thema Arbeiten im Nachbarland gibt der GrenzInfoPunkt Rhein-Waal in Kleve. Einstiegsinformationen bietet eine kompakte Broschüre zu diesem Thema. Bei dem EU-geförderten Projekt der Euregio Rhein-Waal handelt es sich um eine grenzüberschreitende Beratungsstelle in Form einer Partnerschaft mehrerer Organisationen (Finanzamt, Belastingdienst, UWV, Agentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung, SVB/Bureau Duitse Zaken und Gewerkschaften). Jeder Partner stellt dabei sein spezielles Wissen zur Verfügung. Auf dieser Grundlage erhalten Interessenten eine Rund-um-Beratung zu den Themen Arbeiten, Wohnen und Studieren im Nachbarland. Die Beratung erfolgt individuell, unabhängig und objektiv, wobei regionale Besonderheiten berücksichtigt werden.
Speziell für Grenzgänger – oder die es mal werden wollen – organisiert der GrenzInfoPunkt am Dienstag, den 18. September eine Telefonsprechstunde. Von 11 bis 13 Uhr können sich Interessierte an die Experten wenden und sich beraten lassen. Weitere Infos auf www.grenzinfo.eu/erw.
Euregio Jobroboter
Eine Möglichkeit, nach offenen Stellen in den Niederlanden zu suchen, bietet der Jobroboter der Euregio Rhein-Waal. Die Stellensuchmaschine durchsucht entsprechend der Anfrage die Karriereseiten von Unternehmen in einem Umkreis von rund 100 Kilometern beiderseits der Grenze. Aktuell sind das allein im niederländischen Grenzraum fast 9.000 Stellenangebote. Der Jobroboter berücksichtigt bei der Suche auch die landestypischen Berufsbezeichnungen.
Die Experten sind am 18. September unter der Telefonnummer 02821/793079 zu erreichen.
Carola Schroer ist seit 15 Jahren bei der Euregio Rhein-Waal in Kleve. Sie ist Niederländerin und lebt mit ihrer Familie in Kranenburg. Frau Schroer berät zu Steuern, Renten und Sozialversicherungen, Arbeiten, Wohnen und Studieren im Nachbarland. Als EURES-Beraterin hilft sie bei der europaweiten Jobsuche.
Ger Brouwer von der niederländischen Gewerkschaft CNV und Rolf Wennekers vom Deutschen Gewerkschaftsbund arbeiten gemeinsam im Internationalen Gewerkschaftrat Rhein-Ijssel. Sie kümmern sich um Arbeitnehmer, die grenzüberschreitend tätig sind.