Die Niederlande führen ab dem 9. Dezember 2024 temporäre Grenzkontrollen ein. Diese sollen sechs Monate andauern und die Binnengrenzen zu anderen Schengen-Ländern sichern. Die Maßnahme wurde vom niederländischen Ministerium für Asyl und Migration angeordnet. Sie zielt darauf ab, irreguläre Migration und grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen. Diese Entscheidung folgt auf ähnliche Maßnahmen Deutschlands.
Was bedeuten die Kontrollen für Reisende?
Die Kontrollen werden vom 9. Dezember 2024 bis voraussichtlich zum 8. Juni 2025 durchgeführt. Sie betreffen die Grenzen zu Belgien und Deutschland, einschließlich aller Grenzübergänge, internationaler Züge aus dem Schengenraum sowie ausgewählter Flüge mit erhöhtem Risiko für irreguläre Migration. Die königliche Marechaussee führt diese Kontrollen auf Basis von Risikoanalysen und vorhandenen Informationen durch.
Die Kontrollen sind nicht systematisch, sondern erfolgen stichprobenartig. Häufigkeit und Umfang richten sich nach der jeweiligen Lage. Reisende sollten sich auf mögliche Verzögerungen an den Grenzübergängen einstellen, insbesondere auf Hauptverkehrsrouten. Die Behörden bemühen sich jedoch, den Verkehrsfluss so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Praktische Tipps für Grenzpendelnde und Reisende
Es wird dringend empfohlen, einen gültigen Reisepass oder Personalausweis griffbereit zu haben. Dies gilt auch für Kinder ab ihrer Geburt. Ein ausländischer Führerschein wird in den Niederlanden, ähnlich wie in Deutschland, nicht als offizielles Ausweisdokument anerkannt.
Vor allem in Stoßzeiten kann es zu Verzögerungen kommen. Daher ist es ratsam, rechtzeitig loszufahren und mögliche Wartezeiten einzuplanen.
Stellungnahme der Grenzregionen
Zur Einführung von Grenzkontrollen hat die Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) kürzlich einen gemeinsamen Beschluss gefasst. Die AGEG, ein Netzwerk von über 100 Grenzregionen in Europa, betonte in ihrem Beschluss vom 24. Oktober 2024, dass Grenzkontrollen nur als letztes Mittel eingesetzt werden sollten. Sie warnt vor negativen Auswirkungen auf Grenzregionen, wie wirtschaftlichen Nachteilen und einem verringerten sozialen Zusammenhalt.
Die AGEG plädiert für alternative Lösungen und eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um Herausforderungen wie irreguläre Migration zu bewältigen.
Sie können den Beschluss auf der Seite der AGEG herunterladen und nachlesen.