Ob Arbeiten, Wohnen oder Studieren: Jeder beschäftigt sich früher oder später mit diesen Themen und muss für sich die richtige Entscheidung treffen. Dabei lohnt auch ein Blick ins Nachbarland. Hier ergeben sich interessante Perspektiven für Arbeitsuchende oder Studierende, die sich einer neuen Herausforderung stellen wollen. Was aber ist in den Niederlanden zu beachten? Welche steuerrechtlichen Aspekte sind zu klären? Wie steht es um die Krankenversicherung? Fragen, die Berater des GrenzInfoPunkts bei der letzten Sprechstunde vor der Sommerpause am Dienstag, 27. Juni, von 9 bis 12.30 Uhr im Forum der Euregio Rhein-Waal in Kleve beantworten.
Carola Schroer ist Beraterin beim GrenzInfoPunkt Rhein-Waal und hat schon viele individuelle Geschichten erlebt. Ihr dringender Rat: „Es ist wichtig, bereits vor Beginn der Tätigkeit in einem anderen Land, sowohl steuerliche, als auch sozialversicherungsseitige Angelegenheiten zu regeln. Wenn etwas schief geht, kann die spätere Klärung sehr zeit- und nervenraubend sein.“ Da es aber auch immer wieder zu Gesetzesänderungen kommt, können weitere Beratungsgespräche nach einigen Monaten oder Jahren sinnvoll sein.
Neue Homeoffice-Regelung ab 1. Juli
So werden die derzeit geltenden Gesetze und Vorschriften, die das Arbeiten im Homeoffice im EU-Ausland regeln, zum 1. Juli 2023 erweitert. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten für das grenzüberschreitende Homeoffice als bisher – mit der Einschränkung, dass es nicht für jede Arbeitssituation gilt. Deshalb muss auch hier im Einzelfall geprüft werden, ob die erweiterte Homeoffice-Regelung anwendbar ist. „Wer sich diesbezüglich unsicher ist, kann sich einfach an den GrenzInfoPunkt wenden“, erklärt Schroer. Wie in vielen Fällen, sind von der Gesetzeserweiterung nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber betroffen. Schroer: „Wir ermutigen natürlich auch Arbeitgeber mit grenzüberschreitendem Personal, sich bei uns beraten zu lassen.“
Im Rahmen der Sprechstunde werden die Spezialisten des GrenzInfoPunkts von verschiedenen Partnern unterstützt. So haben Interessierte am 27. Juni die Möglichkeit, mit Experten der Agentur für Arbeit, ihres niederländischen Pendants UWV, des Jobcenters Stadt Kleve, der Finanzämter beider Länder sowie des BDZ – Bureau voor Duitse Zaken – der Sociale Verzekeringsbank zu sprechen. Auch Gewerkschaften und die BARMER Krankenkasse sind an diesem Tag anwesend.
Anmeldung und weitere Informationen
Die letzte Sprechstunde vor der Sommerpause findet von 9 bis 12.30 Uhr im Forum der Euregio Rhein-Waal (Emmericher Straße 24, 47533 Kleve) statt. Es handelt sich um eine offene Sprechstunde. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht erforderlich.
Zusätzlich zu den regulären Beratungsterminen findet einmal im Monat eine Sprechstunde bei der Agentur für Arbeit in Kleve statt. Der nächste Termin ist am 6. Juli von 9 bis 12.30 Uhr. Mehr Informationen unter https://grenzinfo.eu/erw/sprechtage/. Die Organisatoren bitten um eine vorherige Anmeldung per E-Mail an wesel.eures@arbeitsagentur.de.
Außerdem können Interessierte jeden Dienstag von 10 bis 12.30 Uhr an einer Gewerkschaftssprechstunde teilnehmen. Vertreter von Fachverbänden aus Deutschland und den Niederlanden unterstützen Arbeitnehmer in sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen. Zudem versorgen sie sie mit Informationen über die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Terminvereinbarung ist telefonisch unter 02821/793079 oder per E-Mail an gip@euregio.org möglich.