Grenzpendler: arbeiten und studieren in einem anderen EU-Land

In einem neuen Untersuchungsbericht hat Eurostat die Mobilität der Europäer im Jahr 2018 dargestellt. Der Bericht beschreibt die Mobilität der EU-Bürger in vier Themenbereichen. Das Kapitel Studieren und Arbeiten im Ausland befasst sich mit Grenzgängern. Es zeigt, dass 39.500 Deutsche für ihre Arbeit in die Niederlande pendeln und 16.200 Niederländer zur Arbeit nach Deutschland fahren.

Grenzpendler

Die Umfrage zeigt, dass 0,6 Prozent der Europäer zwischen ihrem Wohnort in einem EU-Land und ihrer Arbeitsstelle in einem anderen EU-Mitgliedstaat hin und her reisen. Viele dieser Grenzpendler sind polnische Männer, die in Deutschland, Frankreich oder Luxemburg im Bausektor arbeiten. Darüber hinaus gibt es viele Franzosen, die in Belgien in der Produktion arbeiten, und viele Slowaken, die im österreichischen Gesundheitswesen tätig sind.

Im Ausland arbeiten

Laut Eurostat arbeiten 8,3 Prozent der europäischen Arbeitsbevölkerung (500 Millionen Menschen) in einem anderen EU-Land als ihrem Herkunftsland. Luxemburg ist das Land, in dem die meisten Menschen anderer Nationalitäten arbeiten. 77 Prozent der EU-Bürger, die nicht in ihrem Herkunftsland leben, haben einen Arbeitsplatz. Unter den EU-Bürgern, die im Herkunftsland leben, liegt die Beschäftigungsquote bei 74 Prozent. Von den EU-Bürgern, die nicht ursprünglich aus Europa stammen, sind 59 Prozent berufstätig. Deutschland und die Niederlande befinden sich unter den ersten vier im Bereich der Beschäftigungsquote. Schweden hat die höchste und Griechenland die niedrigste Beschäftigungsquote. Es gibt 16.200 Niederländer, die in den Niederlanden leben und in Deutschland arbeiten. Umgekehrt überqueren 39.500 Deutsche für ihren Arbeitsplatz die Grenze in die Niederlande.

Im Ausland studieren

8,1 Prozent der Studierenden in der EU absolvieren ihr Studium in einem anderen Land als ihrem Herkunftsland. Das ist eine Steigerung von 22 Prozent gegenüber 2013. Darüber hinaus profitieren fast 200.000 Studierende pro Jahr vom Erasmus+-Programm. Dabei handelt es sich um ein Austauschprogramm der Europäischen Union (EU), das Studenten die Möglichkeit bietet, an einer anderen Universität innerhalb der EU zu studieren. Im Jahr 2018 war Spanien das beliebteste Land unter den Bachelor-Studenten. Deutschland und die Niederlande standen unter den ersten fünf.